Today is just the time between. Oben das Zitat noch Original. Der Titel eines Albums vom Fast-Names-Vetter, dem neben einem “H” im Namen höchsten noch die noble Bläse meiner Gesichtsfarbe fehlt. Dennoch muss ich ihn als meine musikalische Entdeckung des Jahres 2010 ansehen. Gleichzeitig aber als größtmögliche Pain-in-the-Ass. Ungefähr so alt wie ich, dafür mit unglaublich musikalischer Variation und gleichzeitiger politischer Ambition. Ein Grenzgänger. Führt mir vor Augen, was man mit dem Instrument der Trompete für Wunder vollbringen kann. Während ich sein Spiel höre kommen mir meine Trompetenstunden, Übungseinheiten und Auftritte wie Nahkämpfe tief im Schlamm der Schützengräben vor.
Im Track “American’t” die Ähnlichkeit zu Miles Davis. Minute 4:00 es dringt der Schrei des Verzückens eines Zuschauers, Studiomusikers oder sonst wem anlässlich des eben gespielten Solos hinein in den Break. Die Szene ist eine Kopie des gleichen Moments des Miles Davis Album: “My funny Valentine” ein absolutes Frühwerk des Meisters of Cool Jazz. Aus einer Zeit da er sich vom Cool so weit entfernt hielt wie der Nordpol vom Äquator. Sollten die Parallelen zu Miles Davis sich weiterhin durch das Werk von Christian Scott ziehen, weiß ich nicht wer diese Person davon abhalten soll der Miles-Mozart-Vivaldi des neuen Jahrtausends zu werden. Mit solcher Musik im Rücken blicke ich zuversichtlich in die Zukunft und fürchte auch keinen Energieengpass oder sonst was. Nur lasst mich bitte zum Zeitpunkt des vollkommenen Energiekollapses in der Nähe des Christian Scott Quintetts weilen. Es folgt das in meinen Augen stärkste Stück. The Eraser: